Freitag, 21. März 2014

Vingerklip-Opuwo

Wir mussten uns heute Morgen wehmütig von den Erdhörnchen vor unserem Balkon und der Vingerklip-Lodge verabschieden. Allerdings haben zumindest die Stuka-Schwalben, die uns bis zum  Schluss angegriffen haben, gejubelt, als wir endlich verschwanden und sie wieder in Ruhe brüten konnten.

Am Vorabend sind wir noch Mal zum Abendessen auf den Berg geklettert und waren dort dann nur mit einem weiteren Paar aus der Schweiz.
Der Sternenhimmel ist etwas verwackelt, aber man kann ihn zumindest erahnen.
Es ging also kurz vor 09.00 Uhr los in Richtung Khorixas. Auf dieser Strecke gibt es viele Termitenhügel und dieser war auch bewacht.

Nach dem Tanken in Khorixas haben wir uns für eine Mammut-Tour und nicht für die größtenteils geteerte Straße nach Opuwo entschieden, weil wir Teerstraßen hassen.

Wir sind also die C39 wieder in Richtung Twyvelfontein gefahren, d.h. wir hatten rund 70km Strecke, die wir schon gefahren waren.

Auf diesem Weg gibt es jede Menge "Craft-Shops" wie diesen hier am Straßenrand.
Kurz hinter dem Abzweig nach Twyvelfontein wird die Straße richtig schön und wir waren froh, dass wir diese Route gewählt haben.

Sie führt lange Zeit durchs Gebirge mit einer traumhaften Landschaft in Richtung Palmwag.




Der Angewohnheiten der wenigen Bewohner, die man hier auf den Straßen sieht, sind allerdings weniger schön.

Jeder, vom Kleinkind bis zum Opa, hebt bettelnd die Hand auf und möchte, dass man anhält, wozu man da wirklich keine Lust hat.



Ab Palmwag sind wir dann auf der C43 weitergefahren. In Palmwag gibt es eine Tierseuchenkontrollstelle, die wir nach einigen Minuten und ein bisschen Bürokratie allerdings schnell passiert hatten.
Auf der weiteren Strecke wurde es dann unheimlich grün, teilweise schon kitschig.
Außerdem gab es richtig viele Tiere. Zuerst stand eine große Giraffenherde direkt neben der Straße...





....dann kamen Springbockherden...

....und immer wieder Zebras.

Auf der bis dahin Top-ausgebauten Strecke muss man keine Angst vor einer Reifenpanne haben, weil es unterwegs auch vertrauenswürdige kompetente Reifenhändler mit der neuesten Montagetechnik und einer großen Reifenauswahl gibt.

Bis auf ein kurzes steiniges Zwischenstück von vielleicht 10km war es die ganze Zeit richtig grün.





Vor Sesfontein zweigt die C43 dann rechts in Richtung Opuwo ab. Die ersten paar Kilometer bis zum Joubertpass waren ziemlich abenteuerlich und man sollte ein Auto mit etwas Bodenfreiheit haben. Teilweise war die Strecke nur im 1. Gang zu befahren und wir hatten schon die größten Befürchtungen, irgendwann nach Mitternacht in Opuwo anzukommen. Allerdings wird die Straße nach dem Pass deutlich besser, so dass wir gut vorankamen. Man passiert hier im Kaokoveld ständig Dörfer, die in keiner Karte verzeichnet sind.
Über viele Kilometer blühten dann links und rechts der Straße gelbe Blümchen, was mit dem zwischenzeitlich schon wieder schwarzen Himmel fantastisch aussah.
Allerdings haben die Blümchen keine langfristige Überlebenschance, weil die allgegenwärtigen wilden Raubtiere hier alles kahl fressen.

Auf den letzten Kilometern vor Opuwo kamen uns relativ viele Autos mit Einheimischen entgegen, die in ihre Dörfer unterwegs waren. Die fahren wie die Bekloppten und machen auch nicht langsam, wenn man mitten auf der Straße steht. Wir konnten den hier gerade noch von der Straße scheuchen, bevor wieder 3 Autos mit mindestens 100 Sachen auf der steinigen Schotterstraße vorbeigebrettert sind.
Kurz nach 18.00 Uhr und nach über 430 Tageskilometern trafen wir dann in der Country Lodge ein.
Auf der Hauptstraße in Opuwo, die man während der Zufahrt zur Lodge passiert, war richtig viel Betrieb mit hunderten von Menschen auf den Straßen. In Namibia war heute Nationalfeiertag, was möglicherweise der Grund für die Menschenansammlungen war.
Viele lungerten aber richtig in der Gegend rum, so dass wir dort nicht angehalten haben. Irgendwie hatte man da ein komisches Gefühl und wenn es vermutlich nur daran lag, dass in einem Bericht unseres Reiseveranstalters steht, dass die Kriminalitätsrate hier extrem hoch sei. Ganz auffällig war aber, dass nur die Frauen in traditioneller Kleidung unterwegs waren, die Männer jedoch alle schon bei Hose und T-Shirt in der Neuzeit angekommen sind. Allerdings hatte eine Gruppe von Himba-Frauen zu ihrer traditionellen Kleidung auch schon BHs an, noch dazu in einem verwaschenen Beige (bei uns würde man hautfarben sagen).
Die Country Lodge gehört zur gleichen Hotelgruppe, zu der auch die Anlage in Twyvelfontein gehört und ist im gleichen Stil gebaut.
Die Zimmer sind nicht  sonderlich groß und haben einen kleinen Balkon mit Blick aufs grüne Bergland.
Es grummelte am Abend wieder kräftig, Regen kam aber nicht.

Am Abend gab es leider wieder nur Barbecue, so dass wir halt zum 3. Mal hintereinander Gegrilltes gegessen haben.

Die Preise sind hier etwas höher als üblich und auch für das Internet haben wir hier zum 1. Mal was bezahlt. (60 N$ für 24 Stunden)

Morgen machen wir hier Ruhetag und fahren dann weiter zu den Epupa-Falls.

Grüße

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